PanAm 2013/2014PeruReisen

Cusco & Machu Picchu & Fazit Peru

Cusco und Umgebung

Die letzte Woche in Peru verbrachten wir in Cusco und Umgebung. Cusco ist auf der einen Seite sehr touristisch aber auf der anderen Seite auch noch sehr ursprünglich. Man sieht unheimlich viele Indigenas in allen Teilen der Stadt. Wir genoßen es durch die Stadt mit ihren vielen sehenswerten Kirchen und Plätzen zu bummeln, über die Märkte zu schlendern und doch auch das eine oder andere Souvenir zu kaufen. Den “Heiligabend” verbrachten wir leider mit außergewöhnlich viel Regen und so richtige Weihnachtsstimmung kam nicht auf. Aber da Weihnachten ja auch ein Fest der Familie ist und man selbst so weit weg ist, nimmt man es auch nicht richtig wahr. Immerhin wurde auf dem Campingplatz “Quinta Lala” gegrillt.
In der Umgebung von Cusco schauten wir uns die sehr eindrucksvollen Ruinen in Pisac und Ollaytatambo an. Auch die Salzterassen “Salineras de Maras” und das zur Inkazeit landwirtschaftliche Zentrum Moray mit seinen Trassen, zogen uns in den Bann.
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Ein Höhepunkt war aber sicherlich Machu Picchu. Wir hatten länger darüber nachgedacht, ob wir Machu Picchu überhaupt besuchen sollen, da es einfach unglaublich teuer ist. Nein, nicht der Eintritt an sich, der ist mit 45 Euro ja noch im Rahmen, aber man muss auch erst mal nach Machu Picchu kommen. Letztendlich entschieden wir uns aber dafür und so übernachteten wir in Ollaytatambo um am nächsten Morgen einen sehr frühen Zug nach Aguas Calientes zu nehmen und dann von dort mit dem Bus hoch nach Machu Picchu zu fahren. Als wir dann um 08:30 morgens in Machu Picchu ankamen, lachte die Sonne und wir konnten den Blick auf die Ruinen so richtig genießen.
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Es waren an diesem Tag auch ca. nur 1000 anstatt der zugelassenen 2.500 Besucher auf dem Gelände. Schlussendlich waren wir froh, Machu Picchu erlebt zu haben! Man muss auch sagen, dass aber gerade auch die Ruinen in Pisac und Ollaytatambo sehr viel zu bieten haben.
Von Cusco aus ging es dann Richtung Lago Titicaca. Bevor wir aber nach Bolivien einreisten, besuchten wir noch die Grabtürme von Sillustani, welche aus der Inka- und Prä-Inkazeit stammen. Wir verbrachten die Nacht auf dem dortigen Parkplatz und dann ging es voller Tatendrang Richtung Bolivien. Wie immer hatten wir ein etwas angespanntes Gefühl, da es über die Grenze ging und dieses Mal war es gänzlich unberechtigt. Die Ausreise von Peru lief in 10 Minuten von statten. Die Grenzbeamten waren nicht nur korrekt sonder super sympathisch und sie ließen uns nicht gehen, bevor sie nicht gelernt hatten was “Buen Viaje” – nämlich “Gute Reise” auf Deutsch heißt. Von unserer Einreise nach Bolivien gibt es demnächst mehr.
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Exkurs Meerschweinchen

Das Meerschweinchen, hier Cuy genannt, nimmt einen besonderen Platz auf der peruanischen Speisekarte ein. Die Tiere sind etwas größer als ihre kleiner gezüchteten Artgenossen, die in Europa als Haustiere gehalten werden. Sie sehen aber genau so putzig aus und haben auch die unterschiedlichen Haarfarben und -Ausprägungen (glatte Haare, Wirbel, etc.). Das Cuy wird ähnlich unserer Stallhasen gehalten, lebt aber häufig auch in einem speziellen Käfig in der Küche. Ganze (Hochland-) Regionen sind stolz auf ihre Cuys und Cuy-Produkte und für viele Indigenas ist es der einzige Lieferant tierischen Eiweißes. Manch eine Gemeinde huldigt dem Cuy mit überlebensgroßen Monumenten, siehe Fotos. Das Cuy wird nach dem Schlachten ausgenommen und enthaart und am Stück mit Haut und Kopf über dem Grill gegart.
Ich (Armin) habe mir lange überlegt, ein Cuy zu probieren, mich dann dafür entschieden. In Cusco habe ich eines bestellt, das liebevoll mit Kräutern gefüllt und dann im Holzofen über 45 Minuten gegart wurde. Das Fleisch erinnert an Hühnchen und ich hatte einen etwas ausgeprägteren Eigengeschmack erwartet. Das Fleisch ließ sich nur teilweise gut vom Knochen lösen, man muss es deshalb mit den Händen essen und die Knochen abnagen. Die Haut ist ziemlich fest und etwas ledrig. Sie schmeckt nicht schlecht, ist aber nicht mit der eines knusprigen Hähnchens vergleichbar. Mein Fazit: Cuy ist eine im Verhältnis recht teure Spezialität, die in den guten Restaurants Cuscos bis zu 18 Euro und in den einfacheren Brätereien um die 10 Euro kostet. Eine interessante kulinarische Erfahrung aber ich werde mir kein Weiteres bestellen.
Über die moralischen Fragen des Fleischkonsums sollte man sich generell Gedanken machen. Beim Cuy drängen sie sich verstärkt auf, weil wir diese niedlichen Tiere nur als Haustiere kennen (ich bin selber jahrelang hingebungsvoller Meerschweinchen-Besitzer gewesen). Dennoch haben wir selbst gesehen, dass diese Tiere in Peru ein vergleichsweise gutes Leben in ihren Ställen führen. Nicht vergleichbar mit den Grausamkeiten z.B. der Geflügelzucht.
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Fazit Peru
Wir haben 3 sehr schöne und ereignisreiche Wochen in Peru verbracht.
Man muss zugeben, der Einstieg war nicht ganz einfach. Wir waren nicht darauf vorbereitet, im Norden Perus so viel Wüste zu sehen und wir hatten kein Glück mit unseren ersten Übernachtungsplätzen. Außerdem mussten wir viel Strecke zurück legen, da hier in den Bergen bereits Regenzeit herrscht.
Wir sind in 3 Wochen 4.324 km gefahren, teils durch karge Wüstenlandschaft, durch wunderschöne Berglandschaften und über das auf knapp 4.000 m Hohe Altiplano, wo Alpakas, Vikunjas und Lamas am Straßenrand grasen.
In Peru hatten wir viele einzigartige Erlebnisse, die wir sicher nicht vergessen werden. Die Menschen hier waren sehr freundlich und sympathisch und wir hatten keinerlei Probleme. Das Einzige, was man dem Land ankreiden muss ist, dass man als Tourist ziemlich zur Kasse gebeten wird. Wir waren ein paar Mal wirklich wütend, wie man uns ausnimmt. Man kann z. B. nicht den Eintritt in die Ruinen von Pisac oder Ollantaytambo einzeln bezahlen, sonder man muss ein Kombi Ticket, welches für mehrere Ruinen gültig ist, kaufen. Dass dieses aber nach 2 Tagen verfällt, sagt einem aber Niemand. Wenn man diesen Zeitvermerk dann auf dem Ticket liest, ist das Ticket ja schon gekauft und damit ist auch jegliche Diskussion nutzlos. Außerdem ist ein Besuch der Ruinen von Machu Picchu unglaublich teuer. Wir haben für die notwendigen Zug-, Bus- und Eintrittstickets pro Person 130 Euro bezahlt und noch die für uns günstigste Lösung gewählt. Letztendlich waren wir aber glücklich uns für Machu Picchu entschieden zu haben.

3 comments

  1. Super schöne Bilder und man bekommt mal wieder von Eurer Fotokunst tolle Eindrücke. Nun ein Cuy werde ich sicherlich nie verzehren. Da verlasse ich mich auf Dein Eindruck;) schau mir die Putzigen lieber an.

    Liebe Grüße

  2. Wir sind zur Zeit ebenfalls mit dem Womioin Peru. Das Cuy muss man probiert haben. Auch ich einmal und das wars. Ich denke wir müssen mal wegkommen vom Deutschen “Geiz ist geil” und uns nicht immer ausgenommen fühlen. Für die grossartigen Monumente ist es richtig, dass man die Touristen blechen lässt. Ich hätte sogar nichts dagegen, wenn die Einheimischen nur die Hälfte zahlen müssen. Wenn jemand ins Disney Land fährt zahlt er ähnlich viel für Plastik und Gaga. Hier hast du eine Kultur die Du niemals mehr vergessen wirst.
    Leider hast Du in Deinem Faszie nicht erwähnt wie schmutzig das Land ist. Die Peruaner lassen allen Abfall fallen und liegen. Die grossen Strassen sind alle gesäumt von Plastiksäcken und Abfall. Das ist sehr schade.

    1. Da bin ich ganz und gar nicht gleicher Meinung mit Hansueli. Dass der Tourist ”etwas” mehr bezahlt als der Einheimische, da habe ich nichts dagegen. Aber was sich das ”offizielle” Peru hier erlaubt, ist schlicht und einfach jenseits von Gut und Bös. Das ist meiner Meinung nach einfach klare Abzocke.

      Gruss Hans

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