Argentinien (Schokolade, Asado, Pampa und Gletscher)
(Bilder wie immer unten)
Unsere Ausreise aus Chile war in 10 Minuten erledigt und innerhalb einer halben Stunde waren wir auch nach Argentinien eingereist. Eigentlich muss man auch bei der Einreise nach Argentinien alle frische Lebensmittel abgeben. Da wir aber keine Mülleimer fanden, packten wir Butter, Milch, Wurst etc. in eine Tüte, fertig zum Abgeben. Allerdings wollte niemand unser Auto sehen und so packten wir die Lebensmittel 5 km später wieder in unseren Kühlschrank.
Unser nächstes Ziel hieß Bariloche, eine im Schweizer-Stil gebaute Stadt direkt am Lago Nahuel Huapi. Wir fanden einen Campingplatz mit direkten Seezugang und genossen ein spätes Mittagessen mit Blick auf den See.
Für den nächsten Tag war die Wetterprognose nicht wirklich gut und so war es dann auch. Wir nahmen den Bus nach Bariloche und dort war erst Mal Geld wechseln angesagt. In Argentinien ist das nämlich eine ziemlich komplizierte Sache. Klar, man bekommt an fast jedem Geldautomaten argentinische Pesos, allerdings zu einem verdammt schlechten Kurs. Wenn man allerdings US Dollar tauscht, ist der Kurs viel besser. Man muss dazu sagen, dass der Wechselkurs um so besser wird, je größer der Geldschein ist. Für 50 USD-Scheine und 100 USD-Scheine bekommt man einen weit bessern Kurs als für unsere 20 und 10 USD Scheine. Dazu kommt noch, dass die Scheine im Besten Fall “ungebraucht” aussehen sollten. Wir hatten allerdings nur verratze 10 und 20 USD Scheine. Nachdem wir den offiziellen Kurs erfragt hatten, 1 USD = 8,50 ARP begaben wir uns wieder auf die Straße und wurden nach Kürze von einem Geldwechsler angehauen. Das Angebot war 11,50 ARP wurde dann aber auf 11,00 ARP gedrückt als er unsere Scheine sah. Trotz allem stimmten wir zu und der Deal erfolgte im McDonalds. Das Ganze war ziemlich aufregend und wir waren froh, nach dem ersten Mal Bezahlen sicher zu sein, dass wir echte Scheine bekommen hatten.
Danach bummelten wir etwas im Regen durch Bariloche, aßen Köstlichen Schokoladenkuchen, Forelle und Lamm zu Mittag und das war noch lange nicht alles – die Scheine mussten schließlich wieder unter das Volk ;).
Am nächsten Tag schien die Sonne wieder und wir machten uns auf den Weg nach Süden, auf der Routa 40. Viele sagen, dass diese Straße langweilig ist, wir empfanden die 1.200 km als total schön. Die Sonne schien, wir sahen ganz viel Guanakos (die sehen aus wie Lamas, nur mit einem kurzen, hellbraunen-weißen Fell), Nandus (Strauß ähnliche Tiere) und tatsächlich lief uns noch das lang ersehnte Gürteltier vor die Füße (zum Glück nicht vor die Räder :-).
Unsere erste Zwischenübernachtung verbrachten wir in einem kleinen Örtchen mit dem Namen Rio Mayo. Der Reiseführer lies sich nicht gerade positiv zu diesem Örtchen aus, sondern beschrieb das Ort als verschlafenes, ungastliches Gaucho Nest. War uns aber egal, denn hier gab es einen Camping Municipal und da es bereits 21:30 war, suchten wir einen Schlafplatz. Dort angekommen trafen wir auf eine Gruppe Männer mit Kindern, welche gerade ein “Asado” veranstaltete. Die halbe Kuh war auf dem Grill und sah gut gebraten aus. Die Herren luden uns sofort zum Essen ein und so kamen wir das erste Mal in den Genuss, an einem richtigen Asado teilzunehmen. Man isst das Fleisch mit den Händen und dazu gibt es im Feuer gegarte Kartoffeln. Von Gemüse, Salat und von Besteck wird abgesehen. Das war wirklich eine spannende und sehr lustige Erfahrung.
Gestern sind wir dann an unserem Ziel, dem nördlichen Parkeingang zum Parque National los Glaciares angekommen. Da das Wetter so gigantisch war, machten wir uns auf Anraten der Ranger auch gleich auf zu einer gigantische Wanderung zur Laguna de Torre mit Blick auf die Gletscher. Leider verletzte ich mich auf dem Rückweg. Wir liefen über eine Holzbrücke und eine Paneele krachte. Beim Sturz gab es ein paar Kratzer ins Gesicht und einen gestauchten Fuß. Alles halb so schlimm, allerdings war jetzt an wandern nicht mehr zu denken – schade.
Den Abend verbrachten wir mit Grillfleisch und bangen Gedanken an Tanjas Fuß. Immerhin musste ich sie zum Klo tragen, so schlimm waren die Schmerzen. Der nächste Tag brachte dann zumindest teilweise Entwarnung: Wohl “nur” eine ordentliche Schwellung und wir konnten zumindest eine “Fahrt ins Blaue” mit dem Auto unternehmen. Zunächst ging es ins Städtchen und dann hinauf zum Lago Desierto, einem hübschen See mit nettem Bergpanorama. Abends dann wieder Asado am Campingplatz. Für mich gab es Lamm (määhh), für Tanja ein Rindersteak gigantischen Ausmaßes, umrahmt von einem Fettrand, dass man sich fragt, von welchem übergewichtigen Riesentier dass wohl stammt.
Der folgende Tag führte uns in Richtung El Calafate und damit zum Gletscher Perito Moreno. Die Strecke war nicht zu unterschätzen und so mussten wir bei recht schlechtem Wetter zunächst unseren Campingplatz am Lago Roca beziehen, ohne noch eines der Schiffe zum Gletscher genommen zu haben. Immerhin war beim sehr gepflegten Campingplatz eine tolle Aussicht inklusive.
Der folgende Morgen und die Bootsfahrt zum Gletscher Perito Moreno waren erste Klasse. Zwar war das Wetter bewölkt aber immerhin war es trocken. Auf dem Gletschersee ging es bis auf ca. 50 m an die Gletscherkante heran, dieser schimmerte in unterschiedlichsten Blautönen. Als Höhepunkt konnten wir dann auch noch den Abbruch eines tonnenschweren Eisblocks miterleben, Flutwelle inklusive!
Argentinien hat uns sehr gut gefallen und auch die von Vielen als langweilig bezeichnete Fahrt entlang der Routa 40 hat uns wegen der reichhaltigen Fauna sehr gut gefallen. Unser nächstes Ziel heißt aber Feuerland und damit geht es zurück nach Chile. Es bleibt spannend.
Hallo ihr 2, haben gleich mal in eurem Blog vorbei geschaut. Sehr schön! Werden uns am nächsten regnerischen Tag mit Wifi nochmal genauer einlesen. SchöneZeit noch. Stefan&Sonja