GuatemalaPanAm 2013/2014Reisen

Lanquin, Semuc, Lago Atitlan

Von der Finca Ixobel führte uns der Weg weiter Richtung Süden. Auf zunächst recht guten Wegen über Chocchoc nach Frey Bartolome de las Casas. Unterwegs zeigte uns auch noch ein sehr netter Polizeiposten den richtigen Weg. Bisher können wir uns über Polizei-Korruption oder Schikane nicht beschweren. Ab Frey Bartolome wurde die Strasse dann immer schlechter. Für die letzten gut 50km über Pajal zu den Grutas de Lanquin benötigten wir dann letztendlich gut 2 Stunden. Dennoch macht es Spass, über die unwegsamen Strassen hier im Hochland Guatemalas zu fahren.
An den Grutas de Lanquin, einer Höhle, die von Millionen Fledermäusen bewohnt ist, schlugen wir auch gleich unser Nachtlager auf. Camping ist auf dem Parkplatz der Höhlen möglich und erwünscht. Bereits bei der Einfahrt zu dem Parkplatz hatte uns ein netter und sehr geschäftstüchtiger Führer abgefangen, um uns eine Führung durch die glitschige und dunkle Höhle anzubieten. Da das Wetter schön war und wir Lust dazu hatten, liessen wir uns die Höhle mit ihren unterschiedlichen Kammern zeigen. Hierzu waren Kletterpartien auf dem rutschigen Untergrund nötig, die uns beide das eine oder andere Mal den Angstschweiss auf die Stirn getrieben haben. Absperrungen und Geländer gibt es hier nunmal selten.
Ein weiteres Naturschauspiel an der Höhle ist das Ausfliegen der Fledermäuse zu Sonnenuntergang. Die Tiere fliegen in Scharen aus der Öffnung, bis es dunkel ist.

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Die Nacht verbrachten wir dann, gut durch zwei Wachmänner beschützt, auf dem Parkplatz. Die beiden Herren mit Schrotgewehr bekamen noch ein Bier von uns und nach einem kleinen Plausch war klar, dass wir in guten Händen sind.
Am nächsten Tag brachen wir früh auf und fuhren über eine richtige Löcherpiste nach Semuc Champey. Nach einer ziemlich schweisstreibenden Wanderung erwartete uns ein herrlicher Ausblick auf die Naturbrücken und die türkisfarbenen Badepools. Nach dem anstrengenden Marsch planschten wir ausgiebig in den erfrischenden, glasklaren Wasserbecken. Es war wirklich wunderbar hier und das Wetter war auch auf unserer Seite.

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Nach einigen gemütlichen Stunden machten wir uns wieder auf den Weg zurück nach Lanquin. Es wäre zwar auch hier möglich gewesen, auf dem Parkplatz zu campieren aber irgendwie lungerten uns zu viele Leute hier rum. So ist das in einem Land, wo viele Menschen keine richtige Arbeit finden und darauf warten, für Tagelöhnertätigkeiten angeheuert zu werden.
Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein richtiges Bett im Hostel El Retiro in Lanquin. Das Hostel war sauber und nett und größtenteils von jungen Rucksackreisenden besucht. Abends gab es ein Thai-Buffet und für uns ging es dann recht früh ins Bett. Nur um festzustellen, dass wir mittlerweile in unserem Dachzelt einfach am besten schlafen.
Das Wetter war uns nun nicht mehr hold. Nachts begann es zu regnen und wir hatten etwas Sorgen, ob die Schotter- und Geröllstrassen nicht unter Wasser stehen oder weggespült werden. Die Sorge war dann aber zum Glück größtenteils unbegründet. Unser Weg führte uns bei Regen nach Coban, wo wir in Form eines McDonaldsbesuchs kurz in die Zivilisation zurückkehrten, um uns dann auf die “Mutter aller Schotterstrassen” zu begeben, die von Santa Cruz Verapaz über San Cristobal Verapaz , Uspantan nach Sacapultas führt. Die ersten Kilometer der Strasse wurden 2008 von einem verheerenden Erdrutsch komplett zerstört und man fährt heute auf einer abenteuerlichen Behelfsstrecke, die bei Regen immer wieder von Flüsschen durchzogen wird. Einige Dorfbewohner schließen ein paar Lücken und bitten dafür um ein paar Quezales. Dieser Teil der Strecke war nicht ohne und wir beide waren recht angespannt, bis wir den Teil hinter uns lassen konnten.

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Kurz vor Sacapultas nahmen wir den Abzweig zum Bergstädtchen Nebaj. Hier lebt die indigene Bevölkerung noch recht ursprünglich und ausgerechnet zur Zeit unserer Ankunft sollte ein lokales Festival stattfinden. Deshalb war unsere Hotelempfehlung auch schon ausgebucht. In strömendem Regen mussten wir durch die engen Gassen fahren auf der Suche nach einem neuen Hotel. Dank Tanjas Einsatz war dann zum Glück auch nach einiger Zeit ein Ersatz mit Parkplatz gefunden. Nach anfänglichen Missverständnissen (doch kein Zimmer verfügbar, dann nur eins ohne Bad, dann doch wieder eins mit Bad, etc.) konnten wir dann endlich raus aus dem Regenwetter und im Hotel Villa Nebaj ein nettes Zimmer beziehen.
Am nächsten Morgen verliessen wir den Ort vor dem großen Umzug, nicht ohne einen Blick auf ein paar Umzugswagen erhaschen zu können. Unser Ziel sollte der schöne Atitlan See sein und so nahmen wir die schöne Bergstrecke über Santa Cruz del Quiche, Chichicastenango und Solola in Richtung Panajachel. In einigen der Orte wurde Markt abgehalten. Jeder einzelne wäre sicher auch einen Stop Wert gewesen.
Nach ca. 5 Stunden kamen wir auf unserem Campingplatz, einer schönen, direkt am See gelegenen Wiese des Hotels Vision Azul an. Wirklich atemberaubend, der Blick auf die gegenüberliegenden Vulkane und den schönen See!

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Hier verweilen wir die nächsten 4 Tage. Wir verbrachten einen tollen Mittag mit einen schweizer Pärchen, die auch auf Reisen sind und hier für einen Monat eine tolle Wohnung gemietet haben. Wir badeten stundenlang im Jacuzzi, mit Blick auf den See. Danke Michel und Ursi!

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Ein Ausflug führte uns mit dem Boot nach Santiago de Atitlan. Hier war Markttag und wir wühlten uns durch die engen Gassen und verbrachten einen spannenden Vormittag.

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Auf dem Rückweg fing es dann kräftig zu regnen an und hörte nicht mehr auf. Nun hat auch uns die Regenzeit erwischt. Als es mal kurz nicht wie aus Eimern goß, flüchteten wir uns ins zum Glück trockene Zelt, nicht ohne davor bis zu den Knöcheln im Wasser zu stehen.
Trotz allem ist das hier ein wünderschönes Fleckchen Erde. Morgen geht es dann weiter nach Antigua wo wir ab Montag für eine Woche die Schulbank drücken – Spanischunterricht!

2 comments

  1. Hallo Ihr Lieben,

    die Höhlen mit den Fledermäusen war bestimmt super interessant. Nachdem ich bei meinem Besuch in Wien bei Braun + Braun nachts im Schkafzimmer Besuch von einer kleinen Fledermaus hatte, bin ich total Fan. Viel Spaß beim Unterricht und lernt fleißig

  2. Hallo ihr beiden,

    wir machen uns übermorgen auch auf den Weg nach Lanquin und freuen uns auf die Fledermaus-Höhlen sowie die türkisfarbenen Pools. So mutig wie ihr und im Zelt zu schlafen, trauen wir uns dann allerdings auch nicht.

    Sehr schöne Bilder übrigens!

    Liebe Grüße aus Flores
    Chris

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