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Mexiko – Warmer Winter auf der Baja California Peninsula

Mexiko Baja California

Unser letzter privater Aufenthalt in Mexiko (Tanja war in den vergangenen Jahren ein paar Mal beruflich in Mexiko) liegt schon einige Jahre zurück. 2013 waren wir von den USA her kommend im Norden der Baja California eingereist und hatten uns damals auf dieser schmalen Landzunge im Pazifik sehr wohl gefühlt. Als wir nun wieder auf der Suche nach einem schönen Reiseziel waren, bei dem wir nicht mit unliebsamen Einreisebeschränkungen zu rechnen haben und wo das Klima jetzt im Winter sehr angenehm ist, kam uns gleich Mexiko in den Sinn. Die Baja California ist sicher auch ein besonderer Teil Mexikos. Das Land ist eher karg und durch Kakteen geprägt und zum Teil durchziehen ordentliche Gebirgsketten das Land. Unter Wasser pulsiert das Leben: In der Bucht von La Paz kommen in dieser Jahreszeit die Walhaie zusammen, um das im Überfluss vorhandene Plankton zu filtern. Jetzt im Dezember ist es auch die Zeit der Buckelwale, welche die gesamte Küste entlang ziehen. Dazu kommt die Freundlichkeit der Mexikaner und natürlich das Essen. Nirgendwo in Lateinamerika kann man auch nur ansatzweise so gut essen und das frische „Fastfood“ in Form von Tacos gibt es überall entlang der Straße. Viele Gründe also, mal wieder vorbei zu schauen.

Orte von Interesse / Route

Wir fliegen von San Jose in Costa Rica über Mexico City nach La Paz im Süden der Baja California. La Paz ist eine authentische Stadt und noch lange nicht so touristisch wie die weiter im Süden gelegenen Orte San José del Cabo und Cabo San Lucas. Hier liegt der zweite Verkehrsflugplatz, der zum Anfliegen der südlichen Baja California geeignet wäre.

Nach ein paar Tagen in La Paz fahren wir mit dem Mietwagen in das kleine Stätdchen La Ventana, welches vor allem bei Kite Surfern beliebt ist. Von dort geht es weiter nach Cabo Pulmo. Der kleine Ort am Golf von Kalifornien ist nicht an das Stromnetz angeschlossen und man findet nur kleine Unterkünfte, meistens recht einfach. Die Unterwasserwelt hier ist spektakulär und selbst beim Schnorcheln kann man große Fischschwärme sehen.

Von Cabo Pulmo fahren wir ins lebendige Todos Santos. Dieser Ort liegt an der offenen Pazifikseite und entsprechend wilder ist der Seegang. Hier kann man auf den Punta Lobos steigen, einem Felsen, von dem man einen schönen Blick über das Meer hat. Mit Loreto erreichen wir den nördlichsten Ort unserer Reise auf der Baja California Peninsula. Es geht für uns zurück nach La Paz, von wo aus wir mit dem Flugzeug in Richtung Puerto Escondido abheben.

Sehenswertes & Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse und Begegnungen

Meine Güte, sind die Menschen hier höflich. Das fällt uns gleich auf, als wir in La Paz durch die Straßen gehen. Möchten wir die Straße überqueren, halten die Fahrzeugführer an und geben uns freundlich Handzeichen, dass wir gerne gehen dürfen. Man grüßt sich auf den Straßen und ist zuvorkommend. Das ist sicher auch eine Besonderheit des Bundesstaats „Baja California Sur“, denn Mexiko ist groß und Mexiko ist auch nicht gleich Mexiko. Dazu kommen wir aber noch in den folgenden Mexiko-Artikeln.

La Paz – Charmante Stadt mit authentischem Charme

Der Bundesstaat Baja California Sur ist relativ dünn besiedelt, einfach weil das Land sehr karg und niederschlagsarm ist. La Paz ist die Hauptstadt und auch das wirtschaftliche Zentrum im Süden der Landzunge. Hier findet man in der Bucht von La Paz einen kommerziellen Hafen und von hier aus laufen die Fähren zum mexikanischen Festland aus. Die Stadt ist lebendig und in den Außenbezirken findet man die typischen Kennzeichen nordamerikanischer Städte: Große Einkaufszentren, Industriegebiete und Fastfood-Ketten. Hier gibt es wirklich alles und insbesondere zum teuren Costa Rica fallen uns hier die günstigen Preise für die Waren des täglichen Bedarfs auf. Hier ist alles nach US-Vorbild alles auch wieder eine Nummer größer: Autos, Läden, Volumen der Cola-Flaschen und Körperumfang der Menschen. In seinem Zentrum ist die Stadt La Paz allerdings eine beschauliche und aus unserer Sicht sehr sympathische Stadt geblieben. Die Malecón, die Flanier- und Ausgehstraße am Meer, ist breit und mit vielen Sitzmöglichkeiten und einem breiten Radweg ausgestattet. Touristen und Einheimische mischen sich hier und zwischen großen Familien und Rollschuhfahrern kann man mit einem Eis oder einem Bier in der Hand den Sonnenuntergang genießen. Die Mexikaner lieben es, gemeinsam Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen und entsprechend ist hier immer etwas los. Wir wohnen direkt im Zentrum in der kleinen „Pension Baja Paradise“. Die Zimmer sind sauber und das zusammengewürfelte Gebäude hat eine der besten Dachterrassen der Stadt zu bieten, nur muss man erst einmal die Wendeltreppe finden, die nach oben führt. Insgesamt macht es Spaß in La Paz auszugehen, das Angebot an leckeren und günstigen Restaurants ist groß und wir genießen den Aufenthalt.

Schnorcheln mit Walhaien

Warum sind wir eigentlich hier? Wegen den Walhaien! Die Baja ist wunderschön aber ausschlaggebend für unseren Besuch hier war tatsächlich die Präsenz der Walhaie in der Bucht von La Paz in den Monaten November bis April. Die größten Fische der Welt kommen hierher, um das Plankton zu filtern, welches sich hier in großen Mengen dicht an der Oberfläche findet. Ähnlich gute Bedingungen zur Beobachtung der Tiere finden sich nur noch vor der Küste Mosambiks und um die Insel Mafia vor der Küste Tansanias. Wir hatten in Mosambik kein Glück, weshalb wir es jetzt unbedingt hier versuchen wollen. Mit dem Touranbieter „Tuna-Tuna“ stechen wir in See. Auf unserem offenen Festrumpfboot sind neben unserem Tour-Guide Sofia und dem Skipper noch zwei weitere Paare. Der Zugang zum geschützten Bereich der Bucht ist streng reglementiert und nur eine gewisse Anzahl an Booten darf sich hier bewegen. Da die Tiere heute etwas weiter entfernt gesichtet wurden, fährt der Skipper eine größere Schleife und wir kommen vorbei an Gas-Tankern und an einem großen Kreuzfahrtschiff, welches seit fast einem Jahr in der Bucht „geparkt“ verankert ist. Es ist sicherlich immer ein großes Risiko, wenn ein Naturschutzgebiet und ein kommerzieller Hafen so dicht beieinander liegen. Nicht auszudenken, käme es hier zu einem Öl- oder Chemikalienunfall. Sofia, unser Guide, ist eine junge Meeresbiologin und kennt sich gut aus mit den Tieren. Sie erklärt, dass hier in der Bucht von La Paz die Mehrzahl der Walhaie männlich ist und sich hier auch große Exemplare finden, die leicht über 10 Meter lang werden können. Die Riesen sind harmlos, sie filtern nur Plankton aus dem Wasser und sind für uns Menschen ungefährlich. Allerdings sollte man die Tiere nicht berühren und alleine schon aufgrund ihrer schieren Größe ein wenig Abstand halten.

Als wir dann die ersten Rücken- und Schwanzflossen der Tiere sehen, ist die Aufregung groß. Mit Neoprenanzug, Flossen und Schnorchelausrüstung machen wir uns bereit. Es darf jeweils nur die Hälfte der Gäste ins Wasser, so dass man sich immer abwechselt. Kaum sind wir im Wasser, sehen wir schon das erste riesige Maul auf uns zukommen. Was für ein Anblick. Das Tier ändert leicht seinen Kurs und schwimmt an uns vorüber. Mit kräftigen Flossenschlägen können wir neben dem riesigen Fisch her schwimmen und seine Bewegungen und die auffälligen Punktemuster auf seiner Haut studieren. Heute ist viel los im Wasser und die Haie schwimmen kreuz und quer. Man muss sogar ein wenig aufpassen, um nicht mit den Tieren zu kollidieren. Nach gefühlt viel zu kurzer Zeit müssen wir die erhabenen Tiere wieder hinter uns lassen, denn wir haben noch eine kleine Schnorchelrunde mit Seehunden vor uns, die etwas weiter nördlich auf einem Felsen leben. Dieser Trip ist auch schön, aber nicht vergleichbar mit der Zeit bei den Walhaien. Weshalb wir die Walhai-Tour tatsächlich zwei Wochen später nochmals wiederholen! Wieder mit Tuna-Tuna und Sofia. Die See ist rauer, aber wieder haben wir wunderbare Begegnungen. Wir sind glücklich und können ohne Übertreibung sagen: Das Schnorcheln mit den Walhaien war eine der spektakulärsten Tierbegegnungen, die wir je hatten. Und wir hatten in den vergangenen zwei Jahren viele!

Playa Balandra

Dieser Strand liegt nördlich von La Paz und besteht aus mehreren Sandstränden, die an einer Bucht liegen. Wenn sich das Wasser zur Ebbe zurückzieht, kann man durch die gesamte Bucht und von Strand zu Strand laufen. Auf vielen Listen der schönsten Strände der Welt findet sich dieser Strand. Uns hat es hier wirklich gut gefallen, die Szenerie ist einzigartig und man hat von einem Aussichtspunkt einen herrlichen Blick in Richtung Sonnenuntergang. Am Strand liegt ein Parkplatz und man muss ein wenig Eintritt bezahlen, um hier baden zu dürfen.

Mit dem Mietwagen unterwegs auf der Baja

In La Paz mieten wir uns für 11 Tage als Mietwagen einen Chevrolet Beat mit Stufenheck. Liebevoll nennen wir das (erstaunlich flotte und geräumige) Auto „die Semmel“, weil es mit seinen rundlichen Formen und der im Vergleich zu den anderen amerikanischen Fahrzeugen winzigen Größe an ein Gebäckstück erinnert. Je nachdem, wo wir uns bewegen, ist es entweder eine „Offroad-Semmel“, die „Rennsemmel“ oder auch die „fliegende Semmel“, wenn wir einen der vielen Speedbumps übersehen. Mexiko ist so etwas wie das Mutterland der Geschwindigkeitsschwellen. Diese haben hier einen eigenen Namen und werden „Tope“ genannt. Die Verkehrsplaner lieben diese fahrzeug- und nervenmordenden Verkehrshindernisse und man findet sie überall.

La Ventana und El Sargento

Etwa 45 Minuten südlich von La Paz zweigt die Straße nach La Ventana ab. Die Orte La Ventana und El Sargento sind ein Eldorado für Kite-Surfer, da hier oft eine steife Brise weht. Wir kommen allerdings bei Flaute an und vergnügen uns am „Strand der heißen Quellen“. Hier entspringt direkt am Strand heißes Süßwasser, welches die Strandbesucher in selbst aufgeschichteten Steinbecken zu sammeln versuchen. Es vermischt sich mit dem Salzwasser des Meeres und man kann die Temperatur über Zu- und Abfluss selber regulieren. Auch beim Baden im Meer fällt auf, dass sich an der Oberfläche eine Schicht des warmen Süßwassers absetzt. Eine spannende Erfahrung, zumal die Küste hier auch zum Schnorcheln einlädt.

Wir wohnen im einfachen aber sauberen Susu’Z Village Hostel in La Ventana und essen abends eine Pizza bei Tony’s.

Cabo Pulmo – Kleines Wassersportparadies mit rustikalem Charme

Auf dem Weg nach Cabo Pulmo holen wir noch Geld, tanken und kaufen ein, weil es im Ort angeblich keinen Geldautomaten geben soll. Eine gute Entscheidung, denn Cabo Pulmo ist wirklich ein kleines Örtchen, welches an einer Dirtroad liegt und ganz auf den Wassersport ausgerichtet ist. Es gibt hier tatsächlich keinen Geldautomaten und auch keinen wirklichen Supermarkt. Der Ort ist auch nicht ans Stromnetz angeschlossen, weshalb hier alles mit Solarenergie oder Generatoren funktioniert. Das hatten wir ja schon seit Afrika nicht mehr. Der Gedanke, mit sehr begrenzter Energie bewusst umgehen zu müssen, imponiert mir. Er beugt Verschwendung definitiv vor.

Wir überlegen, ob wir hier in Cabo Pulmo tauchen gehen wollen und entscheiden uns dagegen. Am benachbarten Cabo Frailes kann man wunderbar vom Strand aus Schnorcheln und wir tun dies ausgiebig. Hier sehen wir riesige Fischschwärme, die sich wie ein silberner Tornado im Kreis drehen. So karg die Landschaft an Land manchmal erscheinen mag, so voller Leben ist das Wasser.

Todos Santos – Nettes Touristenstädtchen mit Atmosphäre

Wir verlassen den Golf von Kalifornien und fahren über San José del Cabo und Cabo San Lucas nach Todos Santos. In Cabo San Lucas kaufen wir noch ein und gehen bei Carl’s Jr. einen leckeren Burger essen. Obwohl es viele wahrscheinlich kaum glauben können (weil wir so gesund und schlank aussehen ;-): Hin und wieder packt uns der Heißhunger auf Fast Food. Hier in der Region von „Los Cabos“, gibt es mehr als genug davon. Schon vor acht Jahren war dies die für uns unattraktivste Ecke der Baja. Die Städte sind extrem „amerikanisiert“, alles ist in Dollar ausgezeichnet und die Preise sind extrem hoch. Vor Cabo San Lucas liegen große Kreuzfahrtschiffe vor Anker und in der Marina liegt eine Multi-Millionen-Dollar-Yacht neben der anderen. Die Gegend sollte man mal gesehen haben – aber danach nichts wie weg.

Todos Santos liegt etwa 75 km nördlich von Cabo San Lucas und hat einen angenehmen Charme. Auch hier finden sich viele Touristen, aber von einem anderen Menschenschlag als unten im Süden. Wir quartieren uns im „Todos Santos Hostel“ ein und beziehen eines der fest aufgebauten Zelte im Garten. Hier haben wir ein großes Doppelbett und gemütliche Bean-Bags zum sitzen. Der Garten ist wirklich schön angelegt und die gemeinsam genutzten Waschhäuser sauber.

In Todos Santos fahren wir zweimal zum Sonnenuntergang an den Playa Cachora. Eine schmale Sandpiste führt an den schier unendlich weiten Strand, an den der Pazifik kraftvoll anbrandet. Anders als am Golf von Kalifornien, sieht man hier die Sonne über dem Meer untergehen. Wunderschön.

In der kleinen Stadt laden viele Restaurants und Cafés zum Essen ein. Wir genießen ein Stück Kuchen und einen Kaffee im Garten des „Doce Cuarenta Café“ und genießen die Ruhe. Abends oder Mittags kann man günstig die leckersten Fish-Tacos im „Fish Taco Santo Chilote“ zu sich nehmen. Bestellt euch hier die köstliche „Molcajete Caliente“: Fisch, Oktopus und Garnelen kommen in einer roten Soße mit Käse. Dazu werden Mais-Tortillas serviert. Eine Portion reicht locker für zwei!

Spaziergang auf den Punta Lobos

Etwas südlich von Todos Santos liegt der Punta Lobos. Dieser Felsen ragt in das Meer hinaus und man kann ihn gut in einer halben Stunde pro Strecke erklimmen. Der letzte Teil bis zum Gipfel ist kein richtiger Pfad mehr und man muss ziemlich kraxeln, um ganz nach oben zu kommen. Von dort bietet sich dann ein herrlicher Ausblick auf das Meer. Dieses ist jetzt im Winter voller Leben: Bis zum Horizont können wir immer wieder Buckelwale beobachten, die aus den Fluten springen oder beim Ausatmen ihre charakteristische „Doppelfontäne“ zeigen. Auch sind aktuell viele Mobula-Rochen (zu dieser Gattung zählt auch der große Manta) in der der Gegend. Die hier vorkommenden Rochen kommen im Sommer zu hunderttausenden zusammen und bieten ein ganz besonderes Schauspiel, welches man schnorchelnd oder tauchend beobachten kann. Jetzt im Winter sind eher einzelne Tiere unterwegs. Wir sehen diese eleganten Tiere zum Teil meterhoch aus dem Wasser springen.

Buckelwale vor der Baja

Früh morgens fahren wir nach Cabo San Lucas. Wir haben eine Wal-Tour gebucht, um die Buckelwale zu sehen, die jetzt entlang der Küste der Baja California ziehen. Unser Boot legt an der Marina ab, allerdings vertun wir uns bei der Identifizierung des richtigen Stegs und müssen um die gesamte Marina herum laufen. Das Gelände ist riesig und voll mit extrem teuren Yachten und Booten. Wir wundern uns an solchen Orten immer wieder, welcher materielle Reichtum für manche Menschen in dieser Welt herrscht. Nach 1,5 Kilometern Fußmarsch erreichen wir unser Boot und kommen rechtzeitig zur Abfahrt an. Neben uns ist nur noch der Skipper, eine Meeresbiologin aus Spanien und ein weiteres Touristenpaar an Bord. Wenn man Meeresbiologie studiert hat, scheinen die bestbezahlten Jobs wohl auf den Touristenbooten zu sein. Das ist gar nicht despektierlich gemeint, denn auch hier findet Forschung statt: Gute Fotos von den Ausfahrten werden in Datenbanken mit Bilderkennung übertragen, um beispielsweise anhand der charakteristischen Schwanzflosse den Weg einzelner Tiere zu verfolgen und ihre Gewohnheiten zu studieren. Walgesang wird aufgenommen und andere besondere Ereignisse und Beobachtungen werden dokumentiert. Für uns ist ein gut ausgebildeter Guide auch immer ein großer Vorteil, da man diesen mit Fragen aller Art zu den Tieren löchern kann und immer eine fundierte Antwort bekommt.

Wir sehen viele Walgruppen aus der Nähe und freuen uns jedes Mal, wenn eines der Tiere etwas „zeigefreudiger“ ist. Leider ist kein männlicher „Springer“ dabei, der versucht, die Weibchen mit akrobatischen Einlagen zu beeindrucken. Das Meer ist etwas rau und da wir oft in die Sonne starren, um die Tiere zu beobachten, ist uns nach der Tour etwas schwummerig. Auf jeden Fall war es ein schöner Ausflug zu diesen sanften Giganten des Meeres mit ihrem beeindruckenden Sozialverhalten.

Loreto

Ungefähr 430 km nördlich von Todos Santos, am Golf von Kalifornien, liegt das Städtchen Loreto. Hier erreichen wir den nördlichsten Punkt auf unserer Tour durch die südliche Baja California. Als wir hinter der Ciudad Insurgentes die Landzunge vom offenen Pazifik hin zum Golf von Kalifornien durchqueren, fällt uns zum ersten Mal auf, wie bergig die Baja California ist. Von einem schönen Bergpass fahren wir hinunter zur Küste und kommen nach knapp sechs Stunden Fahrt in Loreto an, wo wir unser Zimmer in der netten Herberge „Casa La Castañeda“ beziehen. Hier ist das Wetter deutlich kühler als im Süden und es geht ein kräftiger Wind. Wir bummeln die Promenade entlang und essen lecker im „Giggling Dolphin“. Loreto ist recht verschlafen und entsprechend ziehen wir uns nach der langen Fahrt früh in unsere Unterkunft zurück.

Ausflug zur Bucht Ensenada Blanca und zum Tabor Canyon

Die Bucht Ensenada Blanca mit dem dazugehörigen Strand soll sehr schön sein. Entsprechend machen wir uns auf den Weg, der uns 35 km Richtung Süden führt. An der schön gelegenen Bucht wurde in den vergangenen Jahren ein riesiges Golfhotel gebaut, welches aktuell weiter ausgebaut wird. An dieser Küste haben wir auch an anderer Stelle beobachten müssen, dass viele Buchten an Investoren verkauft werden, die dann Ferienanlagen in der Größe kleiner Städte errichten. Diese Art der landschaftlichen Ausbeutung sind wir nicht gewohnt und wir fühlen uns abgestoßen. An der Ensenada Blanca müssen wir den Betreibern des Golfhotels zumindest zu Gute halten, dass sie ein schönes Wegenetz angelegt haben, welches uns entlang der Küste zu weiteren entlegenen Buchten führt.

Nach einem sehr leckeren Mittagessen in der Marina Puerto Escondido (die meisten Besucher aus dem Norden bezeichnen das Essen zurecht als „awesome“ oder „soooo good“), ein paar Kilometer weiter nördlich, machen wir uns auf zu einer kleinen Wanderung durch den Tabor Canyon.

Ein paar hundert Meter von der Hauptstraße entfernt, direkt gegenüber der Einfahrt zur Marina Puerto Escondido, liegt der Einstieg zum Tabor Canyon. In diesem Tal fließt nur sehr selten Wasser, dieses hat sich aber über die Jahrtausende einen eindrucksvollen Weg durch den roten Felsen gesucht. Die Wanderung selber ist nicht weit, nur ca. 2 Kilometer pro Strecke, aber man muss immer wieder über große Felsen klettern und das unwegsame Terrain meistern. Es macht Spaß, hier herumzuklettern und die Aussicht ist wirklich schön. Ein Ausflug, der sich auf jeden Fall lohnt.

Von Loreto aus führt uns der Weg wieder südlich nach La Paz. Wir genießen die Vorweihnachtszeit in dem quirligen Städtchen, geben unseren Mietwagen zurück und setzen uns in den Flieger nach Puerto Escondido im Bundesstaat Oaxaca. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und das neue wird uns neue Herausforderungen und Abenteuer bringen. Es bleibt spannend.

Unsere schönsten Übernachtungsplätze (siehe Karte)

Pension Baja Paradise / La Paz

Diese einfache Pension ist für uns wirklich ein Geheimtipp. Sie ist sehr günstig, bietet aber saubere Zimmer mit privatem Bad und eine gemeinsam nutzbare Küche. Die Pension besteht aus mehreren Gebäuden und man kann auf eine Dachterrasse gehen, von der man einen tollen Blick über La Paz hat. Die Lage ist sehr zentral und alles ist fußläufig zu erreichen. Autos können an der Straße geparkt werden.

Hostel Todos Santos / Todos Santos

Die Unterkünfte in Todos Santos sind recht teuer, was sicher an der Beliebtheit der Stadt bei Touristen liegt. Das Hostel Todos Santos ist da keine Ausnahme, allerdings ist es sauber und gepflegt. Wenn man eines der „Canvas Tents“ (Zelte im Garten) mietet, bekommt man vom lebhaften Trubel im Hostel selber wenig mit und kann in angenehmen Ambiente entspannen und arbeiten. Die Zelte sind großzügig mit Doppelbett, Strom und Sitzgelegenheit ausgestattet.

Casa La Castañeda / Loreto

Diese sympathische Pension in Loreto besteht aus mehreren Gebäuden, die alle an den gleichen Innenhof anschließen. Dieser ist liebevoll gestaltet mit Sitzmöglichkeiten und Tischen, blühenden Pflanzen und einem Pool. Die gemeinschaftlich genutzte Küche ist sauber, ebenso die Zimmer mit privatem Bad. Von hieraus kann man zu Fuss Loreto erkunden.

Restaurantempfehlungen

Claros Fish Jr. / La Paz

Wir lieben Fischtacos! Tatsächlich sind die frisch zubereiteten Tacos etwas, dass wir mit Mexiko verbinden wie Tequila oder Sombreros. Hier bei Carlos in La Paz bekommt man leckere Tacos. Man bestellt am besten drei Stück pro Person. Der Fisch kommt auf einem kleinen Tortilla-Fladen und man holt sich an einer Selbstbedienungstheke frischen Salat, Soßen und die klassische Tomate-Zwiebel-Koriander-Mixtur.

Fish Taco Santo Chilote / Todos Santos

Die besten Fischtacos, die wir auf der Baja gegessen haben. Wenn ihr nur einmal hier seid, bestellt euch die köstliche „Molcajete Caliente“: Fisch, Oktopus und Garnelen kommen in einer roten Soße mit Käse. Dazu werden Mais-Tortillas serviert. Eine Portion reicht locker für zwei!

Doce Cuarenta Café / Todos Santos

Etwas außerhalb von Todos Santos geht es hier total entspannt und ruhig zu. Man kann hier Brot und Kuchen zum mitnehmen kaufen oder auf der schönen Terrasse in Ruhe entspannen. Die süssen Backwaren sind sehr lecker!

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