EuropaKroatienReisenWorldtrip 2019 - 2021

Roadtrip Kroatien

Zadar Sonnenuntergang

Es ist Juli und damit Hauptreisezeit. Das hatten wir schon im slowenischen Triglav-Nationalpark gespürt und das hatten wir im Kolpa-Tal schon fast wieder vergessen. Auf unserer Anreise nach Kroatien wurde uns dieser Fakt aber wieder bewusst und wir waren wild entschlossen, uns von den Touristenmassen nicht die Laune verderben zu lassen. Gesagt, getan! Weniger klassisches Overlanding und mehr Campingurlaub war die Devise. Ganz einfach, weil wildes Camping in Kroatien generell verboten ist und jetzt in der Hauptsaison tatsächlich auch geahndet wird und weil es insbesondere an der Küste, wo wir uns vornehmlich aufhalten wollten, ohnehin unheimlich voll ist. Unsere Route ging von Slowenien nach Istrien und von dort südwärts über die Inseln Cres und Krk nach Senj und weiter in die schöne Stadt Zadar. Von dort machten wir einen Abstecher auf die Insel Pasman.

Die folgende Route führte uns an Split vorbei bis hinunter nach Dubrovnik. Insgesamt verbrachten wir gut zwei Wochen in dem Land an der östlichen Adria.

Von der slowenischen Grenze nach Istrien

Die Straßenmaut in Kroatien ist recht hoch (und wird ähnlich wie in Italien oder Frankreich kilometerbezogen über Mautstationen abgerechnet) und wir haben Zeit. Deshalb wurde entschieden, auf Autobahnen und andere Mautstrecken zu verzichten. Wir kamen dadurch in den Genuss kleinerer Berg- und Küstenstraßen, was wir wirklich empfehlen können, sollte auch der Weg das Ziel sein. Das Hinterland Istriens ist sehr bergig und es war spannend, durch diese zum Teil recht dünn besiedelte Landschaft bis an die touristisch sehr beliebte Westküste zu fahren. Unser erster Stop war das kleine und nette Städtchen Vrsar, wo wir uns auf dem riesigen Campingplatz Koversada einen Platz suchten. Der Platz war für uns etwas ganz besonderes, denn dort trägt man keine Kleidung…

FKK

Premiere! Nach unseren Tagen in Slowenien wollten wir ans Meer! Wir wollten in Istrien beginnen und uns dann an der Küste von Kroatien Richtung Süden orientieren. Nun aber ganz vom Start weg: Wir wollten in der Gegend von Vsar ein paar Tage „Urlaub“ machen, da ich (Tanja) mich dort mit einer lieben (Ex-) Arbeitskollegin treffen wollte. Uns stach der Campingplatz Koversada ins Auge, da dieser sehr zentral liegt und im Netz sehr gut bewertet ist. Allerdings handelt es sich hier um einen FKK Campingplatz. Hmm nun wird gegrübelt, wollen wir das? Möchten wir das mal ausprobieren? Mal ehrlich, nackt baden zu gehen ist genial. Keine nassen Schwimmklamotten an und danach wunderbar trocknen lassen. Aber muss ich mich dann immer nackt durch die Anlage bewegen? Nackt einkaufen gehen? Das waren schon die Gedanken die mir durch den Kopf sind. Aber was soll‘s, wir probieren das mal aus. Gesagt getan, wir haben uns angemeldet und sind erst mal auf dem riesigen Areal rumgeirrt, um einen Stellplatz zu finden. Nach dem Weg fragen inklusive, wir angezogen, der Auskunftsgeber nackig. Das ist ungewohnt. Aber wie es der Zufall dann will, haben wir einen genialen Stellplatz gefunden. Wir waren an einem Plätzchen unter Bäumen, mit Blick aufs Meer und von allen Seiten abgeschirmt, hatten also unsere Privatsphäre. Und was soll ich sagen, es hat uns total gefallen. Der Küstenabschnitt rund um den Platz ist einfach nur sehr schön. Überall kann man über Felsen ins glasklare Wasser springen und wir haben natürlich auch ausgiebig ge“SUP“t.

Am Strand herrscht FKK Pflicht, aber es ist total ok, sich auch in der Anlage in Kleidung zu bewegen, die Leute sitzen (meist) angezogen in den Bars und Restaurants und abends ist es nicht verpönt, Kleidung zu tragen. Wäre der Platz nicht sehr teuer gewesen, hätten wir es sicher noch eine Weile ausgehalten. Als Fazit können wir sagen, es war eine tolle und sehr angenehme Erfahrung. Wir haben uns rundum wohl gefühlt. Wenn sich die Gelegenheit wieder mal ergibt, machen wir das mal wieder!

Bilder gibt es keine, da das Fotografieren verboten ist.

Vrsar ist ein kleines und sympathisches Städtchen, in dem man auch angenehme Ferien-Appartements und Restaurants finden kann. Da wir ja nun auf unser Budget achten müssen und der Campingplatz nicht gerade günstig war, haben wir eine sehr gute und günstige Pizza im Restaurant „Fortuna Pizza 2000“ gegessen. Der Service war super freundlich und wir haben jeder insgesamt 3 Freigetränke aufs Haus bekommen (Slibowitz oder Prosecco, einen Kaffee und dann nochmal einen Slibowitz zum Abschied) – da schmeckt die Pizza gleich noch besser.

Kap Kamenjak

Kap Kamenjak
Kap Kamenjak

Die Südspitze Istriens ist ein geschützter Naturpark, welchen wir uns schon immer einmal ansehen wollten. Man kann in den Park mit dem Auto gegen Gebühr einfahren und auf unterschiedlichen Parkplätzen das Auto abstellen. Man ist dann aber an Stellen, die gerade jetzt im Sommer komplett überlaufen sind. Wir haben uns deshalb entschieden, eine schöne Wanderung durch den Park zu machen. Die empfehlenswerten Punkte findet Ihr auf der Karte.

Auf jeden Fall sollte man nach einigen schönen Badestopps unbedingt ein Calamari-Sandwich in der Safari-Bar an der Südspitze des Kaps essen!

Insel Cres

Insel Cres
Insel Cres

Vom Kap Kamenjak führte uns der Weg zunächst zum Fähranleger Brestova einige Kilometer weiter nördlich. Hier geht die Fähre ab zur wilden Insel Cres, die wir uns genauer anschauen wollten. Die Fähre kostet für 2 Personen im Camper (5-7m) ca. 37 € für die einfache Fahrt und noch einmal das Gleiche für die weitere Überfahrt nach Krk. Wir hatten uns leider für die falsche Fahrzeug-Kategorie entschieden und nur ein Ticket für ein Auto gelöst, was von den Dimensionen auch noch (fast) gepasst hätte. Der Ticket-Kontrolleur war aber ein dermaßen übellauniger Stinkstiefel, so dass leider keine Verhandlungsoption bestand und wir den Differenzbetrag erbarmungslos aufzahlen mussten. Die arme Tanja musste dafür sogar einige hundert Meter zum Tickethäuschen und zurück zur Fähre sprinten. Der Kerl hat definitiv nicht unser Herz gewonnen.

Cres ist tatsächlich eine recht schroffe und noch nicht so überlaufene Insel. Wenn man von der Hauptroute abweicht, findet man sich schnell auf kleinen unbefestigten Wegen wieder oder auf engen einspurigen Straßen zwischen Steinmauern. Auf Cres haben wir auch unser erstes kleines Offroadabenteuer erlebt, welches wie folgt ausschaut:

Die Route ist bevorzugt mit Allrad zu befahren und das Auto sollte nicht zu groß sein. Mit etwas Bodenfreiheit sollte es auch mit 2WD gut machbar sein. Wir haben auch einen Platz verzeichnet, den wir potentiell als Wildcampingplatz angesehen haben.

Ein absolutes Muss für Strandliebhaber ist die Wanderung zum Strand Sveti Ivan. Hierzu fährt man die kleine Straße nach Lubenice, hoch oberhalb der kleinen Bucht. Mit etwas Glück ist dort noch ein Parkplatz frei und man kann die Wanderung hinab durch ein Wäldchen und über Kiesfelder beginnen. Nach ca. 2,5 km ist der herrliche Kieselstrand erreicht und man kann sich im klaren Wasser abkühlen. Am späteren Nachmittag kommt ein lautes Ausflugsboot mit zig Menschen aus Cres-Stadt angefahren, der ideale Zeitpunkt, um mit dem Rückweg zu beginnen. Dieser ist sehr anstrengend, also unbedingt ausreichend Wasser mitnehmen. Für den Strand haben sich aber alle Mühen gelohnt.

Sveti Ivan Cres

SUPen vor der dalmatinischen Küste

Über die Insel Krk führte uns der Weg weiter über das kleine Örtchen Senj zum Camping Ujca. Dieser ist eine besondere Empfehlung wert, da er in einer kleinen und engen Bucht liegt und nicht übertrieben groß ist. Die Lage ist ein toller Ausgangspunkt für Fahrten mit dem SUP (Stand-up-paddle) Board. Ebenso bietet der Platz eine Tauchbasis. Wir waren überrascht, wie kalt das Wasser hier sogar im Juli war und wunderten uns nach dem Schnorcheln nicht mehr, warum die Taucher in lange Neoprenanzüge mit Mütze gehüllt waren.

Es empfehlt sich auch, in dem kleinen Restaurant des Camps zu essen.

Auf dem SUP
Auf dem SUP

Das ist unser SUP: Fanatic Fly Air – Ein super Set, welches wir seit letztem Jahr regelmäßig nutzen

 

Städtetrip Zadar

Zadar Sonnenuntergang
Zadar Sonnenuntergang

Wir besuchten Zadar an einem Sonntagnachmittag und waren überrascht, wie wenig in der Stadt los war. Vermutlich lag es daran, dass man Sonntags nicht in einen hemmungslosen Shopping-Rausch verfallen kann. Das war aber auch nicht unser Bestreben.

Zadar ist die wichtigste Stadt Norddalmatiens und mit 75.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Kroatiens. Wir haben uns das historische Stadtzentrum angeschaut, welches als Halbinsel zügig abzulaufen ist. Eindrucksvoll ist das Forum als Hauptplatz Zadars mit den historischen Gebäuden. Ebenfalls sehenswert ist die Stadtmauer und die Uferpromenade mit der 2005 erbauten Meeresorgel, die abhängig vom Seegang, unterschiedlichste Geräusche von sich gibt. Hier kann man auch die besten Sonnenuntergänge genießen – allerdings ist man dabei nicht alleine, da zum Abend immer mehr Touristen in die Stadt strömen. Waren wir Nachmittags noch fast alleine, hat uns der Trubel zum Sonnenuntergang fast erschlagen.

Die Stadt bietet neben viel Geschichte und der tollen Lage aber auch noch hervorragende Gastronomie: Den Nachmittag verbrachten wir in „the garden“ einem Lounge-Club, in dessen Garten man mit Blick auf den Hafen gemütlich auf Sofas und Liegen etwas trinken oder essen kann.

Hervorragend zu Abend gegessen haben wir dann im „Proto Food & More“ kurz hinter der Stadtmauer vom Park her kommend. Beide Restaurants sind eine uneingeschränkte Empfehlung von uns.

Da das Budget jetzt arg strapaziert wurde, waren wir froh, kostenlos für eine Nacht auf dem naheliegenden Parkplatz in unserem Camper schlafen zu können. Da ist es zwar etwas laut, dafür hat sich keiner für uns interessiert. Der Parkplatz (verzeichnet in unserer Karte oben) ist übrigens ganz offiziell kostenlos von 0 – 24 Uhr.

Südwärts durch Dalmatien in Richtung Dubrovnik

Die Küste Dalmatiens ist herrlich, mit vielen Badebuchten, belebten Städtchen und kristallklarem Meer.

Wir haben einige Tage auf dem Autocamp Sirena verbracht, welcher unweit des Städtchens Omis liegt, ca. 35 km südlich von Split. Der Platz ist terrassiert und eher klein, bietet einige kleinere Strände und vor allem eine herrliche Unterwasserwelt, in der man sich beim Schnorcheln wie in einem Aquarium fühlt. Herrlich! Dieser Campingplatz ist die Nr. 1 unsere Kroatien Reise.

Die Metropole Split haben wir rechts liegen und uns langsam gen Süden treiben lassen, der Grenze zu Bosnien-Herzegowina entgegen und danach weiter nach Dubrovnik. Unser Ausflug nach BIH in die Stadt Mostar ist uns einen eigenen Beitrag wert.

Dubrovnik

Dubrovnik
Dubrovnik

Vom Camp Kate, welches sehr schön gelegen und gepflegt ist, kann man halbstündlich mit dem Bus Nr. 10 nach Dubrovnik fahren. Auf Grund der extremen Hitze ging es für uns dann am späten Abend in die geschichtsträchtige Stadt. Zuerst erklommen wir die Festung Lovrijenac, welche auf einem Felsen 37 m über dem Wasser erbaut wurde. Die Festung war nicht sehr spektakulär, aber der Blick auf die Altstadt von Dubrovnik war faszinierend.  Man trifft in der ganzen Stadt auf Game of Thrones Fans, welche sich speziellen Stadtführungen anschließen. Da wir dieser Serie nicht verfallen sind, fiel dies für uns weg. Nur soviel: In der Staffel 8 wird, soweit wir wissen, King’s Landing zerstört! Trotz der vielen Menschen, schaffen wir es immer wieder in kleine Gässchen zu kommen, in denen wir die einzigen Touristen sind. Dubrovnik ist wirklich wunderschön anzuschauen, auch wenn die Menschenmengen verhindern, dass man sich in eine andere Zeit zurück versetzen kann. Nach einem ausgiebigen Bummel, ging es für uns am nächsten Tag weiter nach Montenegro. Wir sind sehr gespannt, was uns hier erwartet.

Empfohlene Reiseliteratur

Der Reiseführer von Stefan Loose hat uns gut gefallen. Die Wanderungen waren gut beschrieben und die Detailkarten waren sehr hilfreich und gut aufbereitet. Wir haben allerdings nur den Süden Istriens und die Küste Kroatiens besucht und deshalb beruht unsere Empfehlung nur auf einem kleinen Teil des Buches.

 

 

 

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2 comments

  1. Danke für den schönen Bericht und den super Bilder…..habs direkt vor meinem Auge.
    Das mit der lieben ( EX ) Kollegin freut mich sehr. War zwar ein kurzes Treffen, mit 11 Tagen Vorbereitung, aber war voll schön und mit etwas mehr Zeit, von meiner Seite aus, wäre der Abend sicherlich noch recht lange geworden. 🙂
    Auch schön ist, das der Porto Sole Platz, trotz FKK, so schön für euch war…..ich lach mich immer noch über unser Gespräch kaputt ;), da ich ja selber schon 2 mal auf dem Platz war und genau weis, wie das so gemeint ist. hihi
    Leider ist meine Reise nach drei Wochen schon wieder zu Ende, aber nach dem Urlaub ist ja auch vor dem Urlaub.

    Viel Spass euch Beiden weiterhin und bin ganz gespannt auf weitere Berichte von Euch. Lieber Grüsse an euch Beide von Sonja 😉

    1. Hallo Sonja, ja das wäre allerdings ein langer, witziger Abend geworden :).
      Und das Treffen war doch auch 11 Tage Vorbereitungszeit wert ;).
      Hoffentlich sehen wir uns mal/bald wieder.
      Liebe Grüße aus Montenegro, Tanja

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