EuropaReisenSlowenienWorldtrip 2019 - 2021

Roadtrip Slowenien

Triglav NP

Nach Zwischenstops in München und Villach, führte uns die Reiseroute nach Slowenien. Auf unserem Roadtrip mit dem Camper verbrachten wir insgesamt eine gute Woche in dem grünen Land in den Bergen und legten dabei folgende Reiseroute zurück, die sich über gut 400 km erstreckte:

Reiseroute

Der Norden Sloweniens kann von Kärnten / Österreich aus erreicht werden oder von Italien her. Wir entschieden uns für eine Route, die uns von Villach zunächst ein Stückchen Richtung Westen nach Tarvisio / Italien führte und von dort über die sehenswerten Lagi di Fusine (Abstecher für eine kleine Wanderung oder einen Kaffee) nach Kransja Gora / Slowenien ging. Kransja Gora ist ein kleiner Ort am Fusse des Vrsic-Pass, welcher sich in 24 Kehren auf der Nordseite hinauf auf 1611 Meter arbeitet und danach in 27 Kehren auf der Südseite abfällt. Wir sind den Pass 2014 mit dem Motorrad gefahren, was ein wirklich tolles Erlebnis war. Jetzt mit unserem 4×4 Camper ging das ganze deutlich beschaulicher vonstatten, der fahrerisch anspruchsvolle Pass machte uns aber auch dieses Mal wieder viel Freude.

Das Soca-Tal und der Triglav-Nationalpark

Etwas nördlich des Ortes Trenta auf der Südseite des Passes geht eine Straße zur Quelle des Flusses Soca ab, der im weiteren Verlauf südwärts dem Tal seinen Namen gibt. Das Soca-Tal bietet viele Möglichkeiten für Wassersport wie Canyoning, Rafting oder Kayaking. Direkt am Ankunftstag gönnten wir uns noch ein Bad in der mit starker Strömung dahinfließenden, eiskalten Soca. Herrlich! 

Soca Tal
Lepena

Wir hatten uns entschieden, eine ausgedehnte Wanderung entlang der Soca von ihrer Quelle bis hinunter zu unserem empfehlenswerten Campingplatz, dem Camp-Klin (33 € für 2 Personen + Camper) im Lepena-Tal zu machen:

Wanderung entlang der Soca bis Lepena 

Zunächst bringt uns der Bus von der Haltestelle „Lepena“ an der Hautstraße (ca. 1,5 km Fussweg vom Camp) in 25 Minuten zur Haltestelle „Izvir Soce“. 

Busfahrplan Soca Tal
Busfahrplan Soca Tal

Von dort geht es die Straße links aufwärts bis zu Gaststätte und von dort ausgeschildert weiter über einen kurzen Klettersteig (Gurtzeug bei Trittsicherheit nicht notwendig) bis zur eindrucksvollen Quelle der Soca in einer Felsscharte.

Soca Quelle oberhalb von Trenta
Soca Quelle oberhalb von Trenta

Wir gehen nun wieder den gleichen Weg zurück zur Gaststätte und folgen jetzt dem bestens ausgeschilderten Soca-Trail (Soca-Pot) das Tal hinunter. Die oberste Passage bis Trenta ist hierbei die landschaftlich reizvollste. Prinzipiell geht der Weg hinab bis Bovec, wir haben uns entschieden, „nur“ bis zu unserem Camp zu laufen, welches nach ca. 24 km erreicht ist. Es geht zwar stetig bergab, allerdings ist der Weg häufig anspruchsvoll und mit Wurzeln durchzogen, so dass man nicht sehr schnell voran kommt.

Südliche Route um den Triglav bis zum See Bohinjsko Jezero

Die südliche Route durch den Triglav Nationalpark ist landschaftlich sehr ansprechend (siehe oben). Unser Ziel war das Kamp Zlatorog, der einzige Campingplatz am Bohinjsko Jezero. Dieser konnte uns nicht wirklich überzeugen und war mit 36 € pro Nacht auch reichlich teuer. Die Stellplätze sind uneben und die ganze Anlage zu dieser Jahreszeit übervoll. Von hieraus wollten wir eigentlich eine Wanderung ins Tal der 7 Seen machen, allerdings machten uns schlechtes Wetter und ein wegen Wegschäden gesperrter Aufstieg das Unterfangen zu Nichte. Wir machten also eine Wanderung um den See (ca. 3-4 Stunden), mussten aber wegen sintflutartigen Regenfällen eine Bier- und Kaffeepause im Örtchen Ribcev Laz einlegen.

Bohinjsko Jezero
Bohinjsko Jezero

Bleder See

Vom Bohinjsko Jezero ist es nur eine knappe halbe Stunde zum Bleder See, dem wohl bekanntesten Fotomotiv Sloweniens.

Man kann direkt beim Camping Bled für 3 € pro Stunde auf einem Parkplatz sein Auto abstellen und hat dann einen schönen Blick auf den See und das berühmte Inselchen. Für uns hat eine Stunde auf jeden Fall genügt. Wäre das Wetter noch besser gewesen, hätte sich eine kleine Wanderung auf den Berg Ojstrica gelohnt, um von oben auf den See zu blicken.

Bleder See
Bleder See, Blick auf die Insel

Von Bled führte uns der Weg weiter in die quirlige Hauptstadt Ljubljana.

Fazit Triglav-Nationalpark und Bled

Der Triglav-Nationalpark bietet für Outdoor-Liebhaber unheimlich viel und ist eine reizvolle Region für Wassersport und Wanderungen. Wildcamping ist im Park generell streng verboten, es gibt aber überall durchaus einladende Camps, wie zum Beispiel unser Kamp Klin am Eingang des Lepena-Tales. Man darf sich aber nichts vormachen: Diese Region Sloweniens ist sehr touristisch und in den Ferien und an schönen Wochenenden ziemlich überlaufen. Ebenso ist das Preisniveau sowohl für das Camping als auch für Essen und Trinken in Restaurants recht hoch. Bled und der dazugehörige See ist schön, aber eher was für Bustouristen auf der Durchreise, als für Aktivurlauber.

Ljubljana

Die quirlige Hauptstadt Sloweniens hat es uns wirklich angetan! Parken kann man sein Auto oder den Camper am P+R Dolgi Most (siehe Karte). Dieser liegt etwa 3,5 km außerhalb der Innenstadt und bietet viel Platz und spezielle Stellplätze für Wohnmobile und Camper. Es gibt Strom und Wasser, allerdings keine Toiletten oder Duschen. Es ist ziemlich laut nachts, da direkt daneben die stark frequentierte Bahnstrecke vorbei führt. Das Beste aber: Es ist quasi kostenlos. Man kann am Automaten zunächst eine Urbana Card für 2,00 € kaufen und dann ein wenig Guthaben aufladen, um mit dem Bus in die City zu fahren. Wir haben 1,20 € für das P+R Ticket bezahlt (was wohl für Camper nicht unbedingt nötig gewesen wäre) und dann 1,30 € einfache Fahrt für 2 Personen in die Stadt mit der Buslinie 1 oder 6. Am Besten steigt man an der Haltestelle „Drama“ aus, dort ist man schön im Zentrum.

Ljubljana
Ljubljana

In der Stadt kann man sich treiben lassen und gemütlich in den Bars und Restaurants beidseitig des Flusses sitzen und den Tag genießen. Gut zu Mittag gegessen haben wir im Restaurant „Druga Violina“, welches sich um die Inklusion von Menschen mit Behinderung bemüht. Danach ging es in das Bibliotheks-Cafe „Kvarna-NUK“, welches sich hervorragend eignet, um etwas Online-Arbeit (schnelles WiFi) mit köstlichen Kuchen- und Kaffeespezialitäten zu verbinden. Zu empfehlen ist die köstliche Süssspeise/Kuchen „Gibanica“. Der Traum besteht aus 7 hauchdünner Teigschichten und zwischendrin Quark, Äpfel, Mohn, Walnüsse und Puderzucker. Einfach nur lecker.

Abendessen gab es dann im „Vino & Ribe“, einem kleinen Fisch-Grill, der hervorragende einfache Fischgerichte und Wein anbietet. Der Calamari war sowohl frittiert als auch gegrillt ganz große Klasse! Danach waren wir froh, einfach wieder mit dem Bus zurück zum Camper fahren zu können, für 1,20 € versteht sich.

Bärenland und Kolpa-Tal

Slowenien bietet noch Lebensraum für etwa 300 Braunbären. Diese sind durchaus stattlich und können ein Gewicht von bis zu 250 kg erreichen (dicke Männchen)! Um unser nächstes Ziel, das Kolpa-Tal in der Grenzregion zu Kroatien zu erreichen, sind wir durch das Bärengebiet gefahren und dazu bei Krka auf die Nebenstrecke Richtung Crnomelj abgebogen. Da die Bären aber sehr scheu sind, hatten wir anders als in Nordamerika nicht das Glück, welche von Auto aus zu erspähen. Immerhin weisen Schilder auf ein hoffentlich freundliches Miteinander von Bären und Menschen hin. Auch hier gilt: Bei Wanderungen Lärm machen und Essen sicher einpacken. Meister Petz mag keine Überraschungen und man möchte ja auch nicht zu Fastfood werden ;).

Kolpa Tal

Ziel für die folgenden Tage war das nette Camp „Autocamp Kanu“, welches erstaunlich schlecht zu finden war, da es im Internet unter unterschiedlichsten Namen auftaucht. Die richtige Adresse ist www.kolpa-adventures.com. Ihr findet es auch oben auf unserer Karte. Das Camp liegt direkt am Fluss und bietet einen schöne alte Streuobstwiese mit Schatten und Hütten, falls man kein eigenes Zelt oder einen eigenen Camper mitbringen mag. Das Management ist sehr freundlich und man kann hier Paddeltouren auf der Kolpa buchen. Was wir natürlich gemacht haben. Mit dem Auto wird man 12 km den Fluss aufwärts gefahren und kann dann gemütlich und ohne Zeitlimit mit dem Gummi-Kanu den Fluss zurück zum Camp paddeln (33 € pro Person). Dabei gilt es einige kleinere Stromschnellen und menschengemachte Hindernisse zu überwinden. Alles kein Problem, auch wenn man wenig Paddelerfahrung hat, für ein bißchen Nervenkitzel sorgt es aber schon – so mögen wir es :-).

Auf halber Strecke lädt das Restaurant „Turizem Na Kmetiji Madronic“ zum Forelle essen und Bier trinken ein. Super lecker und sehr nette Leute dort! Nach ca. 3 Stunden reiner Paddelzeit ist man zurück am Camp.

Forelle im Kolpa Tal
Forelle im Kolpa Tal

Kleiner Wermutstropfen: Am rechten Ufer des Flusses (in Fließrichtung) liegt Kroatien, am linken Slowenien. Auch wenn Kroatien seit 2013 EU-Mitglied ist, läuft hier dennoch die Schengen-Außengrenze. Besonders in den Bereichen der Grenzübergänge, an denen man vorbei paddelt, wurden wohl in den vergangenen Jahren starke Zäune mit schickem NATO-Draht entlang des Flusses aufgestellt (Wohl im Zuge der Flüchtlingskrise?!). Dies gibt einem auf einigen Hundertmetern der Strecke das Gefühl, nicht wirklich willkommen zu sein und hat auch so manchem kleinen Restaurant schon den Garaus gemacht.

Fazit Slowenien

Das kleine Land zwischen Alpen und Adria hat uns wirklich gut gefallen und freundlich willkommen geheißen. Jetzt in der Hauptsaison ist es insbesondere im Triglav Nationalpark recht voll und das Preisniveau hoch. Die lebendige und sehr internationale Hauptstadt Ljubljana hat uns mit seinem Flair total überzeugt und das südöstlich gelegene Kolpa-Tal und die Regionen, die man bis dorthin durchfährt, haben uns ein anderes, etwas verschlafeneres Slowenien gezeigt. Was uns noch extrem aufgefallen ist, Slowenien ist unglaublich sauber. Egal wo man ist, man sieht keinen Müll und auch die Häuser im „Niemandsland“ sind sehr gepflegt und ansprechend. Das Land ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Empfohlene Reiseliteratur

Die Bücher aus dem Michael Müller Verlag liegen uns persönlich immer sehr. Wir haben uns deshalb “last-minute” den Reiseführer für Slowenien bestellt und waren von den detaillierten Beschreibungen der Wanderungen begeistert.

 

 

 

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