AfrikaReisenSüdafrikaWorldtrip 2019 - 2021

Südafrika – Blyde River Canyon und Kruger Nationalpark

Kruger Nationalpark

Zum Abschied von Südafrika besuchen wir den Blyde River Canyon und als eines der größten Highlights dieses wunderbaren Landes, den Kruger Nationalpark. Dieser ist das größte Wildschutzgebiet Südafrikas und beheimatet eine reiche Tier- und Pflanzenwelt. Wir gehen über zwei Wochen lang jeden Tag auf Pirschfahrt, was am Ende seine Spuren bei uns hinterlässt, aber auch für viele tolle Tierbegegnungen und Fotos sorgt.

Route Südafrika – Teil 6

Von Marloth Park geht es Richtung Nelspruit (Mbombelo) und von dort weiter Richtung Norden. Über Hazyview und Graskop erreichen wir den Blyde River Canyon. Einige Kilometer westlich liegt das Orpen-Gate, durch welches wir in den Kruger Nationalpark gelangen. Auf unseren Pirschfahrten im ganzen Park legen wir 2605 km zurück. Nach 16 Tagen verlassen wir den Park durch das Crocodile-Bridge-Gate und bereiten uns in Marloth Park einige Tage auf die Weiterreise nach Mosambik vor.

Insgesamt sind wir 3550 km gefahren

Sehenswertes & Sehenswürdigkeiten, Erlebnisse und Begegnungen

Auf unseren Besuch des Kruger Nationalparks hatten wir und besonders gefreut und deshalb haben wir ihm quasi ein eigenes Kapitel in unserem Blog gewidmet. Der Park ist groß, artenreich und bietet eine gute Infrastruktur an Camps und Straßen. Trotzdem findet man auch Ruhe in abgelegenen Regionen. Auf dem Weg in den Park besuchen wir den Blyde River Canyon. Dieser liegt nördlich von Nelspruit und bietet viele schöne Aussichten aus unterschiedlichen Perspektiven. Dieser Bericht lebt von seinen Bildern und Ihr solltet einen möglichst großen Bildschirm zum Genießen haben.

Blyde River Canyon

Man sagt hier in Südafrika, der Blyde River Canyon sei nach dem Grand Canyon in Arizona und dem Fish River Canyon in Namibia der drittgrößte Canyon der Welt. Ich muss direkt die Augen rollen. Wie oft habe ich schon Superlative mit Bezug auf die Tiefe oder Größe von Canyons und Schluchten gehört. Wir waren schon am Grand Canyon (die Luft ist hier verdammt dünn), am Fish River (beeindruckend trostlos), in der Vikos Schlucht (die hat es sogar ins Guinnesbuch geschafft als tiefste Schlucht), im Colca Canyon in Peru (arschkalt hier), der Taraschlucht in Montenegro (tolle Straße an der Kante entlang) und noch einigen anderen Schluchten und Canyons. Jede hat irgendeinen Rekord gewonnen oder zumindest wird dies von den lokalen Tourismusverantwortlichen so kolportiert. Das spielt aber alles keine wirkliche Rolle, denn eines haben diese Naturwunder alle gemeinsam: Sie sind jedes für sich beeindruckend, einzigartig und wunderschön. So auch der Blyde River Canyon hier in Südafrika!

Der Canyon liegt entlang der „Panorama Route“. Wenn man von Süden kommend bei Sabie auf die R532 einbiegt, kann man dieser bis zum Örtchen Matibibi folgen und immer wieder beeindruckende Stopps unterwegs einlegen. Nördlich von Graskop besuchen wir das „Gods Window“, die Lisbon Falls und zum Abschluss dann die „Three Rondavels“. Diese bilden gleichzeitig den Abschluss mit der schönsten Aussicht auf den im Tal des Canyons liegenden Fluss.

Wir übernachten im „A Forever Resort Blyde Canyon“, welches einen schönen Campingplatz hat und ein idealer Startpunkt für einige schöne Wanderungen oberhalb des Canyons ist. Es bietet sich an, vom oberen Viewpoint zu starten und dem Leopard-Trail zu folgen, bis dieser auf den Guinea-Fowl-Trail trifft. Dieser führt dann zurück Richtung unterem Viewpoint und man kommt vorbei an tollen Badepools, die zu einer Erfrischung einladen. Um nicht zu lange an der Straße entlang laufen zu müssen, kann man zum Ende des Trails noch einige hundert Meter auf dem Lourie-Trail gehen, bis man zurück im Camp ist. Die Details sind auf der Karte unten zu sehen:

Hier auf dem Camp treffen wir unsere Freunde Amos und Cristina wieder, mit denen wir schon etwas Zeit in Namibia und in Kapstadt verbracht haben. Außerdem stößt unerwartet Thomas West zu uns, mit dem wir immer wieder in Kontakt über die sozialen Medien sind. Schön, einen gemeinsamen Abend mit diesen netten Menschen verbringen zu dürfen!

Kruger Nationalpark

Cristina und Amos haben im Kruger Park für 16 Tage Camps gebucht und uns angeboten, diese mit ihnen zu teilen. Was für ein großzügiges Angebot, welches wir gerne annehmen! Es ist gar nicht so einfach, momentan Plätze auf den Camps zu bekommen, denn es ist „Rentner-Saison“ und diese machen regen Gebrauch von der 40% Rabattaktion, die SanParks für sie bereithält. Entsprechend wimmelt es im Park nur so von „grauen Pantern“.

Der Park ist halb so groß wie die Schweiz und verfügt über ein gut ausgebautes Wegenetz aus Asphaltstraßen und Dirtroads. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 350 km und entsprechend lang sind die Distanzen, die zurückgelegt werden müssen, sofern man jede Ecke sehen möchte. Die Infrastruktur ist generell sehr gut und die Haupt-Camps bieten diverse Unterkünfte, Campingplätze, Restaurant, Supermarkt und Tankstelle. Das der Park auf viele Besucher ausgelegt ist führt dazu, dass man immer wieder Bilder sieht, auf denen Autos vor einer schönen Tiersichtung im Stau stehen. Nicht gerade das, was man in der „Wildnis“ erwartet. Wir waren also voller Erwartung und gleichzeitig etwas skeptisch.

Den Park erreichen wir über das Orpen-Gate, im südlichen zentralen Teil. Das Teilen der Campsite mit unseren Freunden ist problemlos möglich und da wir eine Wildcard haben, müssen wir keinen weiteren Eintritt bezahlen. Entsprechend kostet uns die Übernachtung im Park für zwei nur knapp 18 Euro pro Tag, was insbesondere im Vergleich zu den Parks in Ostafrika ein Witz ist. Gleich am nächsten Tag geht es um 6 Uhr los zum „Morning Game-Drive“, der ersten Pirschfahrt des Tages. Die ausschwärmenden Fahrzeuge verteilen sich schnell und gleich sehen wir eine Löwenfamilie mit ihren Jungen am Fluss. Der anfängliche Zweifel zerstreut sich: Der Park ist groß und landschaftlich reizvoll. Man taucht auch hier ein in die Natur, hat Zeit mit den Tieren und kann, insbesondere unter der Woche und abseits der Hauptrouten, in Ruhe die Wildnis genießen. Das Leben in den großen Camps ist nicht vergleichbar mit den Wildnis-Camps in anderen Ländern Afrikas, wo es keine Zäune gibt und die Wildtiere ums Auto streichen. Die Tiersichtungen hingegen, die man unterwegs machen kann, sind im Kruger nicht minder spektakulär.

Das Leben im Camp ist angenehm und wir verbringen sehr schöne Abende mit Cristina und Amos, kochen öfter gemeinsam und tauschen Reisegeschichten aus. Vielen Dank an euch Zwei!

Zentraler Bereich des Parks

Uns hat der zentrale Bereich des Parks zwischen den Camps Lower Sabie, Satara und Oliphants / Balule am besten gefallen. Die Landschaft ist abwechslungsreich und auch am Wochenende ist es hier nicht zu voll. Hier haben wir viele schöne Katzen-Sichtungen gehabt. Das kleine Balule-Satelliten-Camp ist aus unserer Sicht eines der schönsten im Park, mit stimmungsvollen Petroleum-Lampen als Beleuchtung.

Südlicher Teil des Parks

Skukuza ist das größte Camp im Park und für uns das unattraktivste. Hier im Süden ist es sehr tierreich und zwischen Malelane-Gate, Skukuza, Lower Sabie und Crocodile Bridge kann man tolle Sichtungen machen. Außerdem ist der Südosten des Parks Rhino-Land und die Chancen, dort ein Nashorn zu sehen, sind recht gut. Leider ist die Zahl der Rhinos aufgrund von Wilderei sehr stark zurückgegangen. Auf das genaue Weitergeben von Tiersichtungen wird entsprechend auch auf den „Sighting-Boards“, die in jedem Camp aushängen, verzichtet.

Nördlicher Teil des Parks

Der nördliche Teil des Parks, oberhalb des Letaba-Camps, ist geprägt von dichtem Mopane-Buschland. Das macht Tiersichtungen schwieriger und man kommt tendenziell eher ohne spektakuläre Fotos vom Game-Drive zurück. Dennoch ist auch dieser Teil reizvoll. Es ist viel weniger los und die Staubpisten entlang der (Trocken-) Flüsse sind landschaftlich sehr reizvoll. Das Punda Maria Rest Camp ist sehr reizvoll und auch das einfache Tsendze Rustic Camp bei Mopani, mit seinen vielen Tiergeräuschen in der Nacht, hat uns gut gefallen.

Unsere schönsten Übernachtungsplätze

A Forever Resort Blyde Canyon

Die große Ferienanlage liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Graskop. Auf dem Gelände befindet sich der wohl beste Viewpoint, um die “Three Rondavels” zu sehen. Außerdem kann man von hier aus zu einer tollen Wanderung mit Blick auf den Canyon starten. Alleine die Lage ist es wert, hier zu übernachten. Das Camp der Ferienanlage ist darüber hinaus auch gut gepflegt und wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Camps im Kruger Nationalpark

Generell sind die Camps gut ausgebaut und ordentlich gepflegt. Uns haben folgende Camps besonders gut gefallen: Balule, Lower Sabie, Letaba, Tsendze Rustic Camp und Punda Maria. Die besten Tiersichtungen haben wir um Satara und Lower Sabie herum gemacht, was aber auch daran liegt, dass wir hier die meiste Zeit verbracht haben.

Restaurantempfehlungen

Tambarina Restaurant in Komatipoort

Hier kann man lecker mosambikanisch essen gehen und sich damit schon auf das Nachbarland am Indischen Ozean einstimmen. Man sitzt schön im Garten und kann es sich mit Fisch- und Fleischspezialitäten gut gehen lassen.

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Reiseführer & Papierkarte

Papierkarte von Tracks4Africa

Die Karten von Tracks4Africa für das südliche Afrika sind richtig gut. Ab Namibia ist das Kartenmaterial sehr detailliert, für Südafrika noch detaillierter. Es gibt die Karten auch für Garmin Navigationssysteme und man hat damit eine zusätzliche Kartenbasis, da viele Kartenprogramm für iOS oder Android auf OSM aufbauen.

Reiseführer

Der Iwanowski Reiseführer deckt ganz Südafrika ab. Wir haben uns manchmal ein wenig verloren gefühlt in den touristisch etwas weniger erschlossenen Regionen, wie zum Beispiel den Cederbergen.

Der spezielle Reiseführer zu Kapstadt, der Garden-Route und dem “Wineland” des Reise-Know-How Verlags schließt diese Lücke und ist auch etwas handlicher.

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2 comments

  1. Wir waren 2016 auch im Krüger Nationalpark und es war unglaublich schön. Ich nenne es immer liebevoll Schnitzeljagd für Erwachsene. Also im Sinne wo man ein Tier entdeckt.
    Unglaublich schönes Land.
    Ganz toller Beitrag!

    Ganz liebe Grüße
    Rebecca
    von Wildnest Glamping

    1. Hallo Rebecca, vielen Dank für deinen Kommentar. Einen schönen Shop mit spannenden Produkten habt ihr da!
      Südafrika ist wirklich toll und vielfältig. Wir haben ja 16 Tage Schnitzeljagd im Kruger gemacht und hätten immer weiter machen können . Viele Grüße, Armin

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